Flex-Tarif-Laden

Es gibt Stromanbieter mit flexiblem Stromtarif.

Einerseits verbilligten Nachtstrom mit 2-Tarif-Zähler, andererseits Anbieter mit (EPEX-)börsenorientiertem Strompreis wie Awattar und Tibber.

Laden des Elektroautos

Beim Laden von Elektroautos sind diese Tarife sehr praktisch, da das Auto auf die Wunsch-Lademenge möglichst preisgünstig auf ein Ladeziel wie “morgens um 7” nachgeladen werden kann, falls die PV-Ladung am Vortag nicht genug Ertrag gebracht hat.

In den Einstellungen meiner App kann man einen solchen Tarif auswählen und die Zeiten (Nachttarif) und die abrechnungstechnischen Daten (Tarife, Mehrwertsteuersatz) eingeben zur Berechnung der geschätzten Kosten der Ladung.

Hinweis: Bei den EPEX-basierten Anbietern sind die Tarife nach 0 Uhr des nächsten Tages erst gegen 15 Uhr erhältlich, daher kann die Ladeprognose erst dann optimal arbeiten und die definitiven Ladezeiten anzeigen.

Problem: der Heimspeicher

Wenn im System ein Heimspeicher vorhanden ist, dann wird dieser automatisch (das ist ja seine Aufgabe) entladen, wenn die Ladung zum Billigtartif durchgeführt wird. Das muss man leider akzeptieren, solange die Wallbox technisch als Hausverbraucher gilt (also vom Speicher als Verbraucher angesehen wird). Dies kann man nur verhindern, indem die Wallbox zwischen Grid-Anschlusspunkt (bzw. dessen Zähler) und den Verbrauchs-Smartmeter des Heimspeichers angeschlossen wird, so dass die Autoladung nicht vom Speicher erfasst wird. Dann aber kann meine App nicht mehr so schön die Anlagendaten und Speichereigenschaften nutzen, sondern muss rein auf den Grid-Zähler gehen.

Ausnahmen:

Bei diesen Ausnahmen wird der Speicher ausgeschaltet, sobald ein Ladestrom zum Auto fließt, danach wieder eingeschaltet.

Wichtig: Die App also nicht stoppen oder deinstallieren während einer solchen Ladung! Sonst bleibt der Heimspeicher deaktiviert!

Laden des Heimspeichers

Auch kann man natürlich den Heimspeicher nach-laden, um netzdienlich den günstigeren externen Strom “einzulagern”. Dies ist derzeit nicht unterstützt, ist aber in (Fern-)planung. Bei Sonnen wäre das einfach, SolarEdge möglicherweise auch. Interessenten bitte melden.

Wichtig bei Nutzung der App des Stromanbieters

Wenn man mit der App des Stromanbieters, z.B. Tibber, die Ladung optimiert durchführen will, muss man beachten:

  • wenn man nur nachts laden lassen will, ist alles gut: die PV-Steuerung ist seit Version 2.63 nachts inaktiv – ansonsten würde sie mangels Überschuss-Leistung gleich wieder abschalten!
  • wenn man auch tags laden lassen möchte, muss man die PV-Ü-Steuerung ausschalten, sonst arbeiten 2 Steuerungen gegeneinander.

Ebenfalls zu beachten ist, dass die Steuerung meiner App die max. Lademengen oder SoC-Werte derzeit trotzdem noch berücksichtigt und in einem solchen Fall wieder 2 Steuerungen gegeneinander arbeiten – in meiner App darf dann kein max. Ladewert angegeben werden (oder ein höherer als bei der Anbieter-App)!

Allgemeiner Hinweis:

Die von der App angezeigten Preise bei EPEX sind nicht exakt, da regional abhängige Netznutzungsentgelte, Konzessionsabgangen und andere Dinge den Strompreis bestimmen, die die Möglichkeiten der App übersteigen. Man könnte die Abfrage je nach Anbieter machen, aber das macht mehr Arbeit als nötig, denn jeder Anbieter hat eine andere Abfrage. Daher nutzt die App die offiziellen EPEX-Börsen-Daten.

Eine schöne Übersicht bietet Tibber hier: https://support.tibber.com/de/articles/5646566-wie-setzt-sich-der-strom-einkaufspreis-zusammen.

Bei Awattar hingegen kann man (indirekt) den Arbeitspreis für die eigene Postleitzahl ausgeben lassen, genauso bei Tibber (https://tibber.com/de/smarter-stromvertrag/smartmeter-tarif, Postleitzahl eingeben, dann steht links die Preiszusammensetzung)

Wenn man “Tibber” in der App einstellt als Provider (mit einem API-Token, den bekommt man leicht, steht in der App, wie es geht), dann bekommt man die Preise exakt.

Manuelles Aufladen des Heimspeichers

Man beim manchen Anlagen, siehe oben, über das Menü rechts oben den Heimspeicher forciert laden – dann lädt er mit der (ebenfalls in den Einstellungen bei der PV-Grid-Umgebung konfigurierbaren) Sollstromstärke. Wenn man also sieht, dass der Strom sehr günstig ist und die PV nicht ausreichen wird, kann man die Ladung starten.